Maßnahmenraum Witzenhausen
WRRL-Umsetzung
Der Projektträger für die WRRL-Umsetzung im Maßnahmenraum Witzenhausen sind die Stadtwerke Witzenhausen.
Der Maßnahmenraum Witzenhausen gehört zum Werra-Meißner-Kreis im nordöstlichen Hessen und umfasst die Gemarkungen
Berlepsch-Ellerode, Blickershausen, Ellingerode, Ermschwerd, Unterrieden, Wendershausen und Witzenhausen.
Die 7 Gemarkungen stellen dabei eine Flächengröße von ca. 5.705 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche dar.
[siehe Karte "Maßnahmenraum und Maßnahmenpriorität"
(PDF), Quelle: HLNUG]
Die Gemarkungen Berlepsch-Ellerode, Ellingerrode, Ermschwerd, Wendershausen und Unterrieden weisen einen
Belastungsindex von 2,67 bis 2,92 für Stickstoff auf und sind damit in den Bereich der mittleren
Maßnahmenpriorität (3) einzustufen sowie der Beratungspriorität 3 zuzuordnen [vgl. Abbildung "Belastungspotenzial"
(PDF), Quelle: HLUG].
Die Gemarkungen Blickershausen und Witzenhausen weisen einen Belastungsindex von 3,17
und 3,42 für Stickstoff auf und sind der Maßnahmenpriorität (2) zuzuordnen.
In allen genannten Gemarkungen sind Maßnahmen durchzuführen, die über die Grundberatung des LLH zur Gewässer schonenden
Landbewirtschaftung hinausgehen. In den beiden zuletzt genannten Gemarkungen wird den Landwirten durch die hohe
Maßnahmenpriorität eine intensivere Zusatzberatung angeboten.
Beratung
Entsprechend des Belastungspotenzials und des daraus resultierenden Belastungsindices ist eine unterschiedliche Maßnahmenpriorität mit jeweils unterschiedlichen Beratungsaufgaben und Beratungsinhalten vorgesehen [vgl. Abbildung "Belastungspotenzial und Maßnahmen" (PDF), Quelle: HLUG].
Die Grundberatung wird flächendeckend für ganz Hessen vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) durchgeführt [siehe LLH]. Eine regionalisierte Beratung wird derzeit (2020) nicht angeboten.
Mit der Zusatzberatung zur Gewässer schonenden Landwirtschaft wurde das Ingenieurbüro für
Ökologie und Landwirtschaft (IfÖL GmbH) beauftragt. Diese umfasst Gemarkungen mit der Maßnahmenpriorität
(3) und (2). Diese Beratungsebenen sind verzahnt mit der Grundberatung durch das LLH.
Das Beratungskonzept beinhaltet neben der Durchführung von Informationsveranstaltungen und
themenaktuellen Feldführungen auch die Analyse von Nmin-Bodenproben und Wirtschaftsdüngeranalysen.
Im Fokus der Beratung stehen 6 Leitbetriebe. Sie werden bei der Umsetzung von Demonstrations- und Praxisversuchsflächen
betreut und erhalten gegebenenfalls eine gezielte Betriebsberatung zur Optimierung des Stickstoffmanagements.
Detailliertere Angaben zum Beratungsangebot von IfÖL im Maßnahmenraum Witzenhausen
finden Sie hier.
Für Fragen und Auskünfte zur Gewässer schonenden landwirtschaftlichen Zusatzberatung im WRRL-Maßnahmenraum Witzenhausen stehen Ihnen gerne unsere Ansprechpartner zur Verfügung.
Standörtliche Situation
Am Rande des Osthessischen Berglandes gelegen, befindet sich der Maßnahmenraum Witzenhausen im Unteren Werrabergland im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald. Die Region gehört zum Osthessischen Buntsandsteingebiet mit Ablagerungen aus Sandstein, Ton-Schluffstein, Mergelstein, Gipsstein und Quarzit der Unteren Trias. Zwischen den mit vulkanischen Basaltkuppeln durchsetzten Bundsandsteinplatten befinden sich die Gräben der Witzenhausen-Altmorschener Talung mit Kalkstein, Mergelstein, Dolomit und Tonstein aus der Muschelkalkzeit (Mittlere Trias).
Der Maßnahmenraum erstreckt sich beiderseits der Werra, in deren Überschwemmungsgebiet Vegen auf Lehm, Sand oder
Kies dominieren. An den Nebenflüssen findet man in erster Linie Auengleye. Pararendzinen prägen die höheren Lagen,
während in den niederen Lagen Braunerden, Podsol-Braunerden sowie Pseudogley-Parabraunerden mit Parabraunerden und
in den Senken Pseudogleye und Kolluvisole zu finden sind. [siehe Bodenkarte
(PDF) , Quelle: IfÖL].
Im folgenden Ausschnitt ist ein Teil der Bodenkarte des Maßnahmenraums Witzenhausen dargestellt.
Insgesamt umfasst der Maßnahmenraum ca. 5.705 ha. Von diesen entfallen ca. 1.436 ha auf Ackerland, ca. 582 ha auf Grünland und 129 ha auf Sonderkulturen. Unter letzteren macht der Kirschanbau einen großen Teil aus. Die Region gilt dank ihrer klimatisch besonders günstigen Bedingungen als eines der bedeutendsten und ältesten Kirschanbaugebiete Deutschlands, sogar als eines des größten zusammenhängenden Kirschanbaugebiete Europas. Von der Ackerfläche haben 360 ha (25 %) die Erosionsgefährdungsstufe 1 (cc1), und 553 ha (38 %) die Erosionsgefährdungsstufe 2 (cc2).